George Gershwin

«An American in Paris»

Dauer

16 Min.

Entstehung

1928

Trotz der ständigen Bewegung seines Lebens war Gerswhin im Hier und Jetzt daheim. So meinte er: «My people are Americans and my time is today». Er lebte und komponierte für den Augenblick. Die Inspirationen für seinen unerschöpflichen Melodienreichtum lagen im Leben, im Alltag, in jeder Situation.

So hinterließen auch die fünf Europa-Reisen einen deutlichen Abdruck in seinen Partituren. Bei zwei von jenen Aufenthalten in Europa hielt sich Gershwin auch in Paris auf; und nicht nur die Musik von Maurice Ravel bedeutete ihm sehr viel. Zwei der schönsten Gershwin-Anekdoten haben mit Paris bzw. Gershwins vergeblicher Suche nach einem prominenten Lehrer zu tun: Maurice Ravel meinte: «Sie sind ein erstklassiger Gershwin, warum wollen Sie ein zweitklassiger Ravel werden?» Igor Strawinski fragte ihn nach seinem Einkommen, und konstatierte schließlich: «Dann sollte eher ich bei Ihnen studieren.

«An American in Paris» (Uraufführung 1928 in New York) beinhaltet somit auch ein wenig Autobiografisches. Das Treiben auf den Champs-Élysées, Autohupen, ein stiller Platz vor einer alten Kirche, ein Tanzcafé – Gershwins Tondichtung verarbeitet und verdichtet eine Reihe von Bildern, die ihm, dem damals noch nicht 30-jährigen, im Gedächtnis geblieben waren. Bis heute ist das Stück nicht nur ein Melodienreigen zwischen Jazz und Klassik, sondern hat geradezu identitätsstiftende Funktion erhalten: Die USA dürfen sich in dieser Viertelstunde Musik porträtiert, gespiegelt und liebevoll aufs Korn genommen fühlen.

© NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. | Albert Hosp

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