Ernő Rácz, Solo-Kontrabassist

Ernő Rácz

Ernő Rácz ist seit 2013 Solo-Kontrabassist im Tonkünstler-Orchester. Da seine Leidenschaft auch dem Jazz gilt, musiziert er parallel zu seiner Orchestertätigkeit im Tonkünstler Jazz Ensemble.

«MEINER ERFAHRUNG NACH FINDET DICH DAS INSTRUMENT, NICHT DU FINDEST ES.»

 

Erinnern Sie sich noch an die erste Begegnung mit dem Instrument, das Sie heute spielen?

Ganz genau! Als meine Frau mich vor 15 Jahren ihren Eltern vorgestellt hat, stand der Kontrabass in der Ecke des Wohnzimmers. Er fiel mir sofort auf. Ich habe ihn ausprobiert – und erhielt ihn später als Geschenk von meinen Schwiegereltern.

Seit wann spielen Sie ihn?

Seit 2017.

Glauben Sie an die «Liebe auf den ersten Blick» zum Instrument?

An die Liebe schon, aber nicht auf den ersten Blick. Es gibt heutzutage viele gefälschte Instrumente, und man muss sehr vorsichtig sein, was man kauft.

Besitzen Sie mehrere Kontrabässe?

Ja, drei. Einen als Soloinstrument, die beiden anderen für das Orchesterspiel und für Jazz.

Mögen Sie es, auf einem fremden Kontrabass zu spielen?

Ist mir egal. Als Kind habe ich gelernt, jedes Instrument zu schätzen und zu behandeln wie eine «Stradivari». Deswegen komme ich mit jedem Kontrabass klar.

Sucht man das perfekte «Instrument fürs Leben»?

Meiner Erfahrung nach findet dich das Instrument, nicht du findest es. Und: Wechseln ist gut! Man bekommt immer neue Inspirationen von anderen Instrumenten.

Nach welchen Kriterien haben Sie Ihren speziellen Kontrabass ausgewählt?

Er muss mir körperlich gut passen, ich möchte ihn leicht behandeln können. Und er muss schön klingen, gesanglich – wie ein italienischer Tenor.

Was schätzen Sie an Ihrem Instrument besonders?

Die Vielfalt. Es stammt aus der Werkstatt von Ödön Bittermann und wurde 1937 in Budapest gebaut. Ich kann es eigentlich für alle Musikrichtungen nutzen, sowohl im klassischen als auch im Jazzbereich.

Wie pflegen und warten Sie Ihren Kontrabass?

Den Korpus mit einem speziellen Reinigungsöl, das Griffbrett und die Saiten mit einem Saiten-Reiniger. Halbjährlich lass ich ihn von den Kontrabassbauern Kanzian & Traunsteiner durchsehen. Dabei werden der Stimmstock und der Steg geprüft und geschaut, ob irgendwo Risse entstanden sind.

Wie wird Ihr Instrument transportiert?

Privat mit dem Auto, in eine Hülle gewickelt. Ich achte besonders darauf, dass es nirgendwo anschlägt. Für das Orchester in einer speziellen Kiste – im Lastwagen und auch im Frachtraum des Flugzeugs.

Geben Sie es für den Transport aus der Hand?

Privat nicht. Bei unseren Orchesterwarten ist es ohnehin in den besten Händen!

Hat Ihr Instrument einen Spitznamen?

Nein, so etwas gebe ich nur meinem Auto.

Nehmen Sie es mit in den Urlaub?

Nein. In die Ferien fahren wir meistens zu viert, zwei Kinder und zwei Erwachsene, dazu viele Koffer. Für meinen Bass ist dann leider kein Platz mehr.

Haben Sie dann Sehnsucht nach ihm?

Ja, schon nach einem Tag. Meistens versuche ich dann, für die Zukunft zu planen – zum Beispiel, welche neuen Stücke ich lernen möchte. Ich lese dann viel über die jeweiligen Komponisten, so kann ich mich ein bisschen mit der Musik beschäftigen.

Gibt es Phasen, in denen Sie das Ins trument nicht besonders mögen?

Nein, gab es nie und wird es auch nie geben.

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