Archiv: Betörende Stimmen

Grafenegg Wolkenturm Wolkenturm

Interpreten

  • Pumeza Matshikiza, Sopran
  • Rolando Villazón, Tenor
  • Victorien Vanoosten, Dirigent

Programm

Ferdinand Hérold
Ouvertüre zur Oper «Zampa»
Gabriel Fauré
«Après un rêve» op. 7/1 (Bearbeitung für Gesang und Kammerorchester: Henri Büsser)
Giacomo Puccini
Intermezzo aus der Oper «Manon Lescaut»
Giuseppe Verdi
«Non t'accostar all'urna» für Gesang und Klavier
Franz Lehár
«Lippen schweigen» Duett Hanna - Danilo aus der Operette «Die Lustige Witwe»
- Pause -
Jeronimo Giménez
Ouvertüre zur Zarzuela «La boda de Luis Alonso»
Reveriano Soutullo
«Ya mis horas felices» Romanze des Germán aus der Zarzuela «La del Soto del Parral» (in Zusammenarbeit mit Juan Vert)
Maurice Ravel
«Oh! la pitoyable aventure!» Arie der Concepción aus der Oper «L'heure espagnole»
Manuel Penella Moreno
«Si Torero quiero se» | «Ja, Torero möchte ich sein» aus der Oper «El gato montés» | «Die Wildkatze»
Pietro Mascagni
Intermezzo sinfonico aus der Oper «Cavalleria rusticana»
Mitch Leigh
«The impossible dream» aus dem Musical «Man of La Mancha»
George Gershwin
«Summertime» aus der Oper «Porgy and Bess»
Leonard Bernstein
«Tonight» aus dem Musical «West Side Story»

Die menschliche Stimme als Ausdruck der Sehnsucht, des Träumens, der Liebe und der Natur: Der mexikanische Startenor Rolando Villazón und die südafrikanische Sopranistin Pumeza Matshikiza bringen in Grafenegg den Himmel zum Glühen. Auf dem Programm stehen einige der schönsten Passagen aus großen Opern wie «Carmen» oder «Rusalka», betörende Lieder von Verdi sowie Operettenhits und Musical-Highlights. Dirigent Marco Armiliato und das Tonkünstler-Orchester sind außerdem mit bewegenden Zwischenspielen aus «Manon Lescaut» und «Cavalleria Rusticana» zu erleben. Ein Abend der vokalen Vielfalt!

Marco Armiliato musste seine Teilnahme an diesem Konzert aus gesundheitlichen Gründen absagen. Dankenswerterweise erklärte sich Victorien Vanoosten bereit, das Dirigat zu übernehmen.

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Georges Bizet

«Je dis que rien ne m'épouvante» Arie der Micaela aus der Oper «Carmen»

Dauer

4 Min.

«Um heute Erfolg zu haben, muss man entweder Deutscher oder tot sein», soll Georges Bizet einmal verbittert ausgerufen haben. Sein kurzes Komponistenleben (er starb mit nicht einmal 37 Jahren) war, nach früher Anerkennung als Wunderkind und späteren Auszeichnungen während des Studiums, von wenig Glück geprägt. Den Siegeszug seiner Oper «Carmen» hat er nach der eher erfolglosen Uraufführung drei Monate vor seinem Tod gar nicht mehr erleben können – und auch Prosper Mérimées Novelle wäre ohne Bizets musikalische Charakterisierungskunst heute wohl vergessen. Doch nicht die Musik war das Problem: Die Geschichte vom kreuzbraven Soldaten Don José, der durch die fatale Leidenschaft zu einer Fabriksarbeiterin, der ungezähmten Zigeunerin Carmen, auf die schiefe Bahn gerät, von der Geliebten aber zugunsten des Toreros Escamillo verlassen wird und sie in einem Anfall von Eifersucht ersticht, schien anfangs für die Opernbühne unerhört gewagt. Heute ist das Werk, in der ursprünglichen Dialogfassung eine Opéra comique genau wie Gounods «Faust», längst unglaublich populär und fixer Bestandteil der Spielpläne in aller Welt.

José aufzugeben und ihn den Fängen Carmens überlassen, das kommt für seine Jugendfreundin Micaëla nicht in Frage: Mutig wagt sie sich im dritten Akt in jenes unwegsame Gebirgsgelände, in dem die Schmuggler sich verschanzt haben, zu denen José mittlerweile gehört, um ihm mitzuteilen, dass seine Mutter im Sterben liege. In ihrer Arie «Je dis que rien ne m’épouvante» betet sie um Gottes Beistand bei diesem gefährlichen Unterfangen.

© NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. | Walter Weidringer

Antonín Dvorák

«Mesicku na nebi hlubokem» | «Mond, der du am tiefen Himmel stehst» Arie der Rusalka aus der Oper «Rusalka»

Dauer

5 Min.

Dvoráks 1901 in Prag uraufgeführte Oper «Rusalka» und vor allem das «Mondlied» der Titelheldin spielen in Renée Flemings Karriere eine besonders wichtige Rolle. «Endlich hatte ich das Gefühl, dass die Dinge sich gut für mich entwickelten, das war zu der Zeit, als ich fürs Vorsingen das ‹Lied an den Mond› aus ‹Rusalka› wählte», erinnert sich die Sängerin an ihre Anfänge. Die Sprache bereitete ihr keine Probleme: «Meine Großeltern waren 1954 aus Prag in die USA gekommen und haben daheim auch immer Tschechisch geredet. Da habe ich den Klang der Sprache mitbekommen.» Die Nixe, die aus Liebe zu einem Prinzen ihr heimatliches Element verlassen und menschliche Gestalt annehmen will, gehört zu den Partien, die Fleming am öftesten auf der Bühne verkörpert hat: «Dvoráks Rusalka zu singen ist ungefähr so, wie bei Mondschein schwimmen zu gehen, doch die Figur und die Geschichte zum Leben zu erwecken, ist eine einzige Herausforderung. Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich, um an den Kern dieser Partie vorzustoßen, alle sieben Inszenierungen brauchte, in denen ich auftrat.» Flemings intensive Auseinandersetzung mit der Rolle wurde mehrfach dokumentiert: 1996 nahm sie unter der Leitung von Sir Georg Solti das Mondlied, das die vom Mondlicht unwirklich verklärte Natur und die Liebeshoffnungen Rusalkas beschreibt, für das Album «Great Opera Scenes» (Decca) auf, 1998 unter der Leitung von Sir Charles Mackerras die gesamte Oper (ebenfalls Decca), 2002 entstand dann in Paris eine DVD (TDK) einer von James Conlon dirigierten und von Robert Carsen inszenierten Neuproduktion.© Ernst Naredi-Rainer | Grafenegg Kulturbetriebsges.m.b.H.