«Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» Joseph Haydns «Sieben letzte Worte» entstanden als Meditationsmusik zur Karwoche und zählen zu den großen Wundern der Musikgeschichte: Sieben Adagios, komponiert nach Jesu Aussagen im Angesicht des Todes, laden zu Einkehr und Versenkung – und könnten dennoch nicht spannender und abwechslungsreicher klingen. Zunächst aber entführen die Tonkünstler unter der Leitung von Alessandro de Marchi ihr Publikum im Auditorium Grafenegg auf Haydns «L’isola disabitata», die «unbewohnte Insel», bevor die kanadische Mezzosopranistin Emily D’Angelo in die Rolle der auf Naxos zurückgelassenen Ariadne schlüpft: ein Abend voller Dramatik und tiefer Empfindungen.