Josef Strauss

Buchstaben-Polka op. 252 (Bearbeitung: Max Schönherr)

Dauer

3 Min.

Viele Kenner halten ihn ja sogar für den begabteren Komponisten, Johanns zwei Jahre jüngeren Bruder Josef Strauß. Der betrieb die Musik zunächst nur als Hobby, strebte das Ingenieurs-Diplom an und erfand Maschinen zur Straßenreinigung, wurde jedoch von der Mutter in die Kapellmeister-Rolle gedrängt, als Johann 1852 einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte – kein Wunder bei den ökonomisch zwar ertragreichen, aber höchst anstrengenden Gepflogenheiten der Strauß-Kapelle, die durch Teilung mehrere Engagements pro Abend annehmen konnte, wobei Johann von Lokal zu Lokal fuhr und sein Auftritt regelmäßig den Höhepunkt des Abends markierte. Obwohl selbst an Migräne leidend, vertrat Josef seinen Bruder, trat abwechselnd mit ihm oder gleichzeitig an anderem Ort auf, bis auch er einen Kollaps erlitt und der jüngste Bruder Eduard in die Bresche zu springen hatte. Als Komponist war Josef zunehmend erfolgreich, wenn auch nicht so populär wie Johann, wobei seine oft unter der Abkürzung «J. Strauß» erschienenen Werke vom Publikum oft fälschlich dem bekannteren Bruder zugeordnet wurden. Viele Klein­odien sind da noch zu entdecken – zum Beispiel die Buchstaben-Polka op. 252. Gemeinsam mit anderen Novitäten wie dem Schützen-Marsch erklang diese Polka française erstmals am 24. Juli 1868 bei einem Konzert, das während des mehrtätigen Bundes-Schützenfestes im Wiener Volksgarten stattfand. Zu seinem Namen kam das originelle Werk dadurch, dass Josef Strauß das Hauptmotiv mit einer ansteigenden Tonleiter in F-Dur beginnen lässt, welche die ersten sieben Buchstaben des Alphabets umfasst: a-b-c-d-e-f-g.

© NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. | Walter Weidringer

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