Vorgestellt

Lera Auerbach

Künstlerin ohne Grenzen: Die Komponistin im Porträt

Entscheidung für die Freiheit

Lera Auerbachs Weg in die Welt der Kunst begann als Lyrikerin, mit mehreren Veröffentlichungen noch vor ihrem 18. Lebensjahr. Sie wurde 1973 in Tscheljabinsk im Ural geboren, war seit frühester Kindheit eine virtuose Pianistin und komponierte ihre erste Oper im Alter von zwölf Jahren. 1991, während einer Konzerttournee in den USA, entschied sie sich im Alter von nur 17 Jahren, ohne soziale Kontakte und ohne Englischkenntnisse in New York zu bleiben. Sie ergriff ihre Chance auf Freiheit und begann ein neues Leben in den USA, wo sie später die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Zusätzlich verlieh ihr die österreichische Regierung 2021 die Staatsbürgerschaft für ihren bedeutenden Beitrag zu Musik und Kunst.

Lera Auerbach studierte Klavier und Komposition an der Juilliard School und Literatur an der Columbia University. Ihr Konzertexamen an der Hochschule für Musik in Hannover schloss sie 2002 ab. Im selben Jahr debütierte sie in der Carnegie Hall mit Gidon Kremer und der Kremerata Baltica – und mit ihrer Suite für Violine, Klavier und Orchester.

Heilung einer fragmentierten Welt

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat Auerbach rund 180 Werke komponiert und mit allen bedeutenden Orchestern weltweit gearbeitet, von den New Yorker Philharmonikern bis zur Dresdner Staatskapelle. Ihre Musik wurde in den renommiertesten Konzertsälen und bei den bedeutendsten Festivals aufgeführt, von der Carnegie Hall über den Wiener Musikverein bis zu den Salzburger Festspielen. Sie beschäftigt sich in ihrer Musik immer wieder mit zeitgenössischen Ereignissen und sozialen Themen unserer Zeit: Ihr zweites Violinkonzert trägt den Titel «September 11», ihr «Russisches Requiem» befasste sich bereits 2006 mit staatlicher Repression in ihrem Geburtsland.

Ihr Werk beinhaltet zudem die «Ode an den Frieden», in Auftrag gegeben von der Staatskapelle Dresden, die vierte Symphonie «Arctica», die im Auftrag der National Geographic Society entstand, und ihre sechste Symphonie «Vessels of Light», in der sich die Komponistin mit der Zerrissenheit und Heilung einer fragmentierten Welt auseinandersetzt.

© Cezary Rucki
Kunst, sei es Musik, bildende Kunst oder Literatur, ist das, was von unserer Zeit übrigbleibt.

Umfangreiches literarisches Werk

Als Dichterin der Worte und der Musik umfasst ihr literarisches Werk Gedicht- und Prosabände, Novellen und zahlreiche Beiträge für Zeitungen und Zeitschriften. Auerbach wurde 1996 von der Internationalen Puschkin-Gesellschaft zur «Dichterin des Jahres» ernannt, ihr erstes englischsprachiges Buch «Excess of Being» erforscht die Kunst der Aphorismen. 2022 wurde ihr Kinderbuch «A is for Oboe», erschienen im Verlag Random House, mit dem «AudioFile Best Audiobook Award» ausgezeichnet. Weiters erhielt sie den «Robert Creeley Memorial Award», was zur Veröffentlichung ihres Gedichtmanuskripts «Forever Music» führte.

Auch weiterhin ist Lera Auerbach als bildende Künstlerin aktiv. Heute steht ihre Tätigkeit als Dirigentin im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens. Diese Rolle bereichert ihre künstlerische Stimme und erweitert ihr Vermächtnis, da sie ihre einzigartige Vision auf symphonischen Bühnen weltweit verwirklicht: «Es gibt keinen Grund, etwas in seinem Käfig zu belassen und nicht zu verknüpfen», sagt sie. «Für mich muss man in seiner Kunst das Gefühl haben, dass sie größer ist als das Leben. Kunst, sei es Musik, bildende Kunst oder Literatur, ist das, was von unserer Zeit übrigbleibt.»

Zum Hineinhören

Konzerttermine

Lera Auerbach mit dem Tonkünstler-Orchester
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