Thomas Quasthoff

Biografie

Thomas Quasthoff kann als einer der bemerkenswertesten Sänger seines Fachs bezeichnet werden, der neben den Berliner und Wiener Philharmonikern mit vielen anderen führenden Orchestern regelmäßig auftritt und auf allen wichtigen Konzertpodien sowie bei den großen Festivals als Lied- und Konzertsänger viel gefragt ist. Eine enge Zusammenarbeitet verbindet ihn mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Bernard Haitink, Mariss Jansons, Kurt Masur, Seiji Ozawa, Sir Simon Rattle, Helmuth Rilling, Christian Thielemann und Franz Welser-Möst.

Sein Debüt beim Oregon-Bach Festival 1995 legte den Grundstein für Thomas Quasthoffs steile Karriere in den USA. Mittlerweile ist er dort ein gern gesehener Gast sowohl bei den großen Orchestern als auch Festivals. Auch in die New Yorker Carnegie Hall, wo er 1999 sein gefeiertes Liederabenddebüt mit Schuberts «Winterreise» gab, kehrt er regelmäßig zurück.

2003 begab sich der Künstler erstmals auf die Opernbühne und sang den Minister in Beethovens «Fidelio» mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle bei den Salzburger Osterfestspielen. 2004 folgte dann sein umjubeltes Debüt an der Wiener Staatsoper als Amfortas in Wagners «Parsifal» unter der künstlerischen Leitung von Donald Runnicles, wo er 2005 in derselben Rolle unter Sir Simon Rattle wieder zu hören war.

Thomas Quasthoff war bereits Artist in Residence im Wiener Musikverein, im Concertgebouw Amsterdam, in der Carnegie Hall, beim Lucerne Festival sowie in Baden-Baden, Hamburg und im Barbican Centre. 2010 kam er mit seinem zweiten Jazz-Programm «Tell it like it is» heraus, das Songs aus Jazz, Soul und Blues vereint und ihn in die wichtigsten Konzertsäle Europas führte. Außerdem führte er im Februar 2011 seinen Liedwettbewerb «Das Lied» erfolgreich in die zweite Runde.

Einladungen der Saison 2011/12 beinhalten u.a. Liederabende mit Justus Zeyen in Paris, Berlin, München, Baden-Baden und Essen, mit András Schiff im Wiener Konzerthaus sowie Duo-Liederabende mit Michael Schade in Graz und Nordamerika. Brahms’ «Liebeslieder» führen ihn zusammen mit Martina Janková, Bernarda Fink und Michael Schade auf Tournee durch Europa. Des Weiteren wird der Künstler mit Mendelssohns «Elias» unter Ivor Bolton sowie mit Schönbergs «Gurreliedern» mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta im Wiener Musikverein und bei der Sommernachtsgala 2012 in Grafenegg auftreten.

Neben vielen anderen Preisen und Grammy-Nominierungen wurden drei seiner CDs mit einem Grammy ausgezeichnet: Mahlers Lieder «Aus des Knaben Wunderhorn» (mit Anne Sofie von Otter) unter Claudio Abbado und orchestrierte Schubert-Lieder (mit dem Chamber Orchestra of Europe, ebenfalls unter Claudio Abbado). Den dritten Grammy gewann er 2006 für seine Einspielung von Bach-Kantaten mit den Berliner Barocksolisten. Seine jüngsten CDs sind Aufnahmen mit Italienischen Arien von Joseph Haydn, die er mit dem Freiburger Barockorchester einspielte sowie die Veröffentlichung von «Tell It Like It Is».

Seine Gesangsausbildung erhielt Thomas Quasthoff bei Charlotte Lehmann und Ernst Huber-Contwig in Hannover. Er erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen – darunter den ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München (1988), den Schostakowitsch-Preis in Moskau (1996) und den Hamada Trust/Scotsman Festival Prize (Edinburgh International Festival 1996). Seit 1996 hatte Thomas Quasthoff eine Professur an der Musikhochschule in Detmold inne und wechselte im Herbst 2004 an die Hanns Eisler Hochschule in Berlin, wo er sich intensiv dem Sängernachwuchs widmet. Dazu zählt auch der von ihm ins Leben gerufene Liedwettbewerb, der 2009 erstmals in Berlin stattfand und für alle zwei Jahre geplant ist.

Vom Deutschen Bundespräsidenten wurde ihm 2005 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen und ein Jahr später erhielt er den Europäischen Kulturpreis, der ihm in der Dresdner Frauenkirche überreicht wurde. 2009 wurde Thomas Quasthoff mit der Gold Medal der Royal Philharmonic Society in London sowie mit dem Herbert von Karajan Musikpreis des Festspielhauses Baden-Baden ausgezeichnet. Außerdem wurde ihm 2009 der Titel Österreichischer Kammersänger verliehen und 2011 erhielt Thomas Quasthoff die Wigmore Hall Medal.

Stand

2011

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