Orchesterakademie
Sieben Fragen an Sunniva Herland Monstad
- Was mögen Sie an Ihrem Beruf als Musikerin besonders?
Am meisten schätze ich die Abwechslung im Alltag und dass wir immer gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Als Musikerin muss man ständig eine gute Balance zwischen Disziplin und Kreativität finden, um die Musik wirklich lebendig werden zu lassen – und wenn das gelingt, entsteht eine ganz besondere Energie!
- Gab es einen bestimmten Moment oder ein Erlebnis, das Sie zur Entscheidung für diesen Beruf bewegte?
Als ich an der Norwegischen Musikhochschule (Norges musikkhøgskole) aufgenommen wurde, begann ich zum ersten Mal wirklich daran zu glauben, dass ich Musikerin werden könnte. Das hat mir sowohl die Bestätigung als auch die Motivation gegeben, mich voll und ganz auf diesen Weg einzulassen.
- Was ist für Sie das Besondere am Tonkünstler-Orchester? Was ist anders als in anderen Orchestern?
Das Erste, was mir einfällt, ist die warme und einladende Atmosphäre. Es ist ein sehr freundliches Orchester mit vielen tollen Menschen – und das spürt man auch beim gemeinsamen Musizieren. Wenn sich Menschen menschlich gut verstehen, überträgt sich das auf die Musik – das schafft einen ganz eigenen Klang und eine besondere Freude am Zusammenspiel. Außerdem ist es ein Orchester mit einer großen Leidenschaft für Musik, mit Musikerinnen und Musikern, die alles geben und sich ständig weiterentwickeln wollen.
- Gibt es ein Lieblingswerk oder Komponistinnen/Komponisten, auf die Sie sich besonders freuen?
Beethoven und Brahms haben für mich immer einen besonderen Platz – und es macht großen Spaß, ihre Werke hier in einem Orchester zu spielen, das so tief in der Tradition verwurzelt ist. Außerdem freue ich mich immer auf die Symphonien von Mahler – diese Größe, Emotionalität und Komplexität berühren mich jedes Mal aufs Neue.
- Haben Sie ein (musikalisches) Vorbild, das Sie inspiriert?
Ja, meine Lehrerin an der Norwegischen Musikhochschule, Elise Båtnes, ist eine große Inspiration für mich – sowohl musikalisch als auch menschlich. Sie hat eine besondere Fähigkeit, jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler zu sehen und Musik auf eine echte, mitreißende Art zu vermitteln.
- Bei welcher Musik schalten Sie privat die Tonanlage lauter?
Ich höre ganz unterschiedliche Musikrichtungen, aber nordische Volksmusik und Jazz haben es mir besonders angetan. Es gibt etwas Rohes und Organisches in diesen Klängen, das mich sehr anspricht. Und wenn ich mich auf eine Party oder einen Abend in der Stadt vorbereite – ABBA funktioniert einfach immer!
- In welchen Tätigkeiten finden Sie einen Ausgleich zum Beruf?
Für mich ist es wichtig, raus in die Natur zu kommen. Ich liebe es, in den Bergen zu wandern – das bringt mir Ruhe im Alltag. Wenn ich in Oslo bin, gehe ich im Winter auch oft langlaufen, das ist für mich ebenfalls eine schöne Art, abzuschalten. Zeit mit Freundinnen und Freunden sowie mit meiner Familie ist mir sehr wichtig, und ich sage selten nein zu einem Cafébesuch oder einem Drink am Abend.