Georges Bizet

«Je dis que rien ne m'épouvante» Arie der Micaela aus der Oper «Carmen»

Dauer

4 Min.

«Um heute Erfolg zu haben, muss man entweder Deutscher oder tot sein», soll Georges Bizet einmal verbittert ausgerufen haben. Sein kurzes Komponistenleben (er starb mit nicht einmal 37 Jahren) war, nach früher Anerkennung als Wunderkind und späteren Auszeichnungen während des Studiums, von wenig Glück geprägt. Den Siegeszug seiner Oper «Carmen» hat er nach der eher erfolglosen Uraufführung drei Monate vor seinem Tod gar nicht mehr erleben können – und auch Prosper Mérimées Novelle wäre ohne Bizets musikalische Charakterisierungskunst heute wohl vergessen. Doch nicht die Musik war das Problem: Die Geschichte vom kreuzbraven Soldaten Don José, der durch die fatale Leidenschaft zu einer Fabriksarbeiterin, der ungezähmten Zigeunerin Carmen, auf die schiefe Bahn gerät, von der Geliebten aber zugunsten des Toreros Escamillo verlassen wird und sie in einem Anfall von Eifersucht ersticht, schien anfangs für die Opernbühne unerhört gewagt. Heute ist das Werk, in der ursprünglichen Dialogfassung eine Opéra comique genau wie Gounods «Faust», längst unglaublich populär und fixer Bestandteil der Spielpläne in aller Welt.

José aufzugeben und ihn den Fängen Carmens überlassen, das kommt für seine Jugendfreundin Micaëla nicht in Frage: Mutig wagt sie sich im dritten Akt in jenes unwegsame Gebirgsgelände, in dem die Schmuggler sich verschanzt haben, zu denen José mittlerweile gehört, um ihm mitzuteilen, dass seine Mutter im Sterben liege. In ihrer Arie «Je dis que rien ne m’épouvante» betet sie um Gottes Beistand bei diesem gefährlichen Unterfangen.

© NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. | Walter Weidringer

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