Wolfgang Amadeus Mozart

Konzert für Klavier und Orchester A-Dur KV 414

Sätze

  • Allegro

  • Andante

  • Rondeau. Allegretto

Dauer

26 Min.

Nachdem sich Wolfgang Amadeus Mozart im Juni 1781 des einengenden Dienstes beim Salzburger Erzbischof entledigt hatte, war er gezwungen, sich als freischaffender Komponist und Klaviervirtuose in Wien ein Geschäftsfeld zu erschließen. Hatte er sich in seiner frühen Wiener Zeit noch mit Aufführungen seiner Salzburger Konzerte begnügen müssen, entschloss er sich im Herbst 1782 zur Komposition von drei neuen Konzerten, KV 413 bis 415, die er auf Subskriptionsbasis in Kopien veröffentlichen wollte.

In Wien herrschte großes Interesse für die relativ neue Gattung «Klavierkonzert», und Mozart schien die Gelegenheit günstig, die Festigung seines Rufes als Virtuose mit finanziellem Gewinn zu verknüpfen. In einem Brief vom 28. Dezember 1782 an seinen Vater beschreibt Mozart diese drei Konzerte: «Nun fehlen noch 2 Concerten zu den Suscriptions Concerten. – die Concerten sind eben das Mittelding zwischen zu schwer, und zu leicht – sind sehr Brillant – angenehm in die ohren – Natürlich, ohne in das leere zu fallen – hie und da – können auch kenner allein satisfaction erhalten – doch so – daß die nichtkenner damit zufrieden seyn müssen, ohne zu wissen warum.»

Im Jänner 1783 wurden die Konzerte dreimal in der Wiener Zeitung annonciert: «Musikalische Nachricht. Herr Kapellmeister Mozart macht hiemit dem hochansehnlichen Publikum die Herausgabe drey neuer erst verfertigter Klavierconzerten bekannt. Diese 3 Conzerten, welch man sowohl bey großem Orchestre mit blasenden Instrumenten, als auch nur a quattro, nämlich mit zwei Violinen, 1 Viole, und Violoncello aufführen kann, werden erst Anfangs Aprils d. J. zum Vorschein kommen, und nämlich nur denjenigen (schön copirter und von ihm selbst übersehen) zu Theile werden, die sich darauf subscribirt haben. Es dienet hiemit zur fernern Nachricht, daß bey ihm vom 20 dieß Monats angerechnet, bis letzten März, Subscriptionsbillets gegen 4 Ducaten zu haben sind.»

Aus der Annonce geht hervor, dass Mozart im Interesse seiner Kundschaft eine flexible Besetzung vorgesehen hatte. Die Bläser konnten weggelassen und somit die Konzerte auch mit Begleitung durch eine Streichquartettbesetzung aufgeführt werden. Diese reduzierte Besetzung wurde wohl von Johann Samuel Schroeters sechs Klavierkonzerten op. 3 angeregt, die Mozart sehr schätzte. Die Subskription der Konzerte begann schleppend, was wohl am hohen Stückpreis lag. Am 22. Jänner 1783 beschwerte sich Mozart über das mangelnde Echo der Subskription, und in einem Brief an Baronin Martha Elisabeth von Waldstätten vom 15. Februar 1783 musste er gestehen, dass er seine Schulden nicht bezahlen konnte, weil es «mit der Suscription seiner Conzerten so langsam hergeht». Zwei Monate später bot er die Konzerte erfolglos dem Pariser Verleger Jean-Georges Sieber an. Sie wurden schließlich erst 1785 bei Artaria & Co. in Wien veröffentlicht. Es war dies die einzige zu Mozarts Lebzeiten erschienene Druckausgabe seiner Klavierkonzerte.

Das Allegro beginnt mit einem emphatischen Thema in den ersten Geigen, während das zweite Thema sich mit Synkopen zwischen Geigen und Bratschen hin- und herbewegt. Ein Mannheimer Crescendo von erstaunlich wirkungsvoller Einfachheit bereitet den Einsatz des Klaviers vor. Die Durchführung bringt ein neues marschähnliches Thema im Klavier, das gemeinsam mit dem Orchester das thematische Material intensiv verarbeitet. Für die knappe Reprise schrieb Mozart zwei verschiedene Kadenzen. Das Anfangsthema des Andante beruht auf einer Melodie aus Johann Christian Bachs Ouvertüre zu Baldassare Galuppis Oper «La Calamita de’Cuori». Dieses Zitat ist eine Hommage an den von Mozart verehrten Londoner Bach, der am 1. Jänner 1782 gestorben war. Das abschließende Allegretto ist ein lebhaftes Rondo, dessen thematisches Material aus drei Motiven besteht. Das zweite ist unisono und kehrt häufig im imitierenden Kontrapunkt zwischen Klavier und Orchester wieder. Die zweite Hälfte des Satzes bringt ein neues Thema für den Solisten, und mit einer kurzen, aber raffinierten Kadenz endet das Konzert.

© Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. | Michael Lorenz

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