Hector Berlioz

Ouvertüre zur Oper «Beatrice et Benedict»

Dauer

8 Min.

«Ich will eine leichte italienische Oper nach Shakespeares Komödie ‹Viel Lärm um nichts› schreiben», kündigte Hector Berlioz 1833 an. Aber bis aus dem Vorsatz ein Vorhaben wurde, sollten bald 30 Jahre ins Land gehen, und erst ein Auftrag aus dem mondänen Kurort Baden-Baden brachte dem frühen Traum die späte Erfüllung. Auf Initiative des Spielbankdirektors (der allerdings lieber eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg auf der Bühne gesehen hätte) schuf Berlioz zur Eröffnung des Neuen Theaters seine Opéra-comique «Béatrice et Bénédict», frei nach Shakespeare und in französischer Sprache. «Ich habe nur die Grundidee übernommen, alles Übrige ist meine Erfindung», berichtete Berlioz, der als Librettist und Komponist in einer Person fungierte, in einem Brief an seinen Sohn. «Es handelt sich ganz einfach darum, Béatrice und Bénédict (die sich gegenseitig nicht leiden können) zu überzeugen, dass sie ineinander verliebt sind, und ihnen wirkliche Liebe füreinander einzuflößen. Das macht sich wirklich recht komisch. Du wirst es sehen.»«Ich will eine leichte italienische Oper nach Shakespeares Komödie 'Viel Lärm um nichts' schreiben», kündigte Hector Berlioz 1833 an. Aber bis aus dem Vorsatz ein Vorhaben wurde, sollten bald 30 Jahre ins Land gehen, und erst ein Auftrag aus dem mondänen Kurort Baden-Baden brachte dem frühen Traum die späte Erfüllung. Auf Initiative des Spielbankdirektors (der allerdings lieber eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg auf der Bühne gesehen hätte) schuf Berlioz zur Eröffnung des Neuen Theaters seine Opéra-comique «Béatrice et Bénédict», frei nach Shakespeare und in französischer Sprache. «Ich habe nur die Grundidee übernommen, alles Übrige ist meine Erfindung», berichtete Berlioz, der als Librettist und Komponist in einer Person fungierte, in einem Brief an seinen Sohn. «Es handelt sich ganz einfach darum, Béatrice und Bénédict (die sich gegenseitig nicht leiden können) zu überzeugen, dass sie ineinander verliebt sind, und ihnen wirkliche Liebe füreinander einzuflößen. Das macht sich wirklich recht komisch. Du wirst es sehen.»

Berlioz hatte eine durchaus hohe Meinung von seiner letzten Oper. Er nannte «Béatrice et Bénédict» eines «der sprühendsten und originellsten» Werke, die er je geschaffen habe. «Es handelt sich um ein Capriccio, das mit der Nadelspitze geschrieben ist und eine außergewöhnliche Delikatesse der Aufführung erfordert.» Schon die Ouvertüre bezeugt und bestätigt Berlioz’ Selbsteinschätzung. Der übermütige Humor, der spielerisch angriffslustige Geist der Rededuelle zwischen Béatrice und Bénédict scheinen sich in der Musik widerzuspiegeln. Aber auch die tief empfundene Liebe, die weder Ironie noch Skepsis in Schach halten können, findet ihren reichen Ausdruck.

Hector Berlioz war ein verbitterter, schwerkranker, menschlich vereinsamter und in Paris (und nur Paris zählte für ihn!) künstlerisch isolierter Komponist, als er seine Oper schuf. «Ich bin allein; meine Verachtung für die Dummheit und Unredlichkeit der Menschen, mein Hass gegen ihre scheußlich verhärtete Grausamkeit sind auf ihrem Gipfelpunkt angelangt, und zu jeder Stunde sage ich zum Tod: ‹Wann es dir gefällt!› Worauf wartet er noch?»

© Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H.| Wolfgang Stähr

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