Orchestra Academy
Sieben Fragen an Bianca Montobbio
- Was mögen Sie an Ihrem Beruf als Musikerin besonders?
Ich bin stolz darauf, zu den Menschen zu gehören, die durch Musik eine Botschaft vermitteln können, die direkt aus dem Herzen kommt; eine Botschaft des Lebens, der Hoffnung und der Liebe, die von uns Musikern auf das Publikum übergeht. Auf der Bühne zu stehen bedeutet, sich mit der Energie der Welt, dem Geheimnis des Lebens und den Emotionen, die uns zu Menschen machen, zu verbinden. Ich liebe auch die einfache Handlung, die Geige zu halten und zu spielen. Sie fühlt sich wie ein Teil von mir an und macht mir Freude.
- Gab es einen bestimmten Moment oder ein Erlebnis, das Sie zur Entscheidung für diesen Beruf bewegte?
Für mich war es eine ganz natürliche Entscheidung. Nachdem ich viele Jahre am Konservatorium verbracht hatte, umgeben von Musik und Musikern, wurde mir klar, dass dies mein Weg war.
- Was ist für Sie das Besondere am Tonkünstler-Orchester? Was ist anders als in anderen Orchestern?
Das Tonkünstler-Orchester hat eine unverwechselbare Persönlichkeit. Ich finde es interessant, dass dieses Orchester aus der Wiener Tradition von Mozart, Haydn und Beethoven stammt, sich heute aber auch der zeitgenössischen Musik offen und engagiert widmet. Ich finde seine Wandlung faszinierend und bin sehr glücklich, Teil eines Orchesters mit einer solchen Geschichte zu sein.
Schon bei meinem Probespiel hatte ich ein gutes Gefühl bei diesem Orchester. Es ist vielleicht nicht so berühmt wie die Wiener Philharmoniker oder die Berliner Philharmoniker, aber ich halte es dennoch für ein Orchester von großem Wert: reichhaltig, authentisch, transparent und kommunikativ.
- Gibt es ein Lieblingswerk oder Komponistinnen/Komponisten, auf die Sie sich besonders freuen?
Ich freue mich darauf, jedes neue Stück zu entdecken. Eines Tages würde ich gerne Puccinis Opern, Mahlers Sinfonien, Strauss' Tondichtungen, Tschaikowskys Ballette und sinfonische Fantasien, Strawinskys Ballette und einige Werke von Prokofjew spielen.
- Haben Sie ein (musikalisches) Vorbild, das Sie inspiriert?
Ich bewundere Violinistinnen wie Janine Jansen und Lisa Batiashvili sehr. Die Art, wie sie spielen – einfach, warmherzig und leidenschaftlich – weckt in mir den Wunsch, dieselbe Freiheit zu finden.
- Bei welcher Musik schalten Sie privat die Tonanlage lauter?
Ich höre sehr gerne Kammermusikstücke wie Quartette, Quintette, Sextette und Oktette aus allen Epochen. Oft höre ich Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Schubert, Schumann, Brahms, Ravel, Debussy, Janáček, Tschaikowski und viele andere.
- In welchen Tätigkeiten finden Sie einen Ausgleich zum Beruf?
In meiner Freizeit lese ich gerne, gehe in der Natur spazieren oder verbringe Zeit mit Freunden. Aber am liebsten tanze ich. Wie Musik gibt mir auch der Ausdruck von Emotionen durch den Körper viel Energie und lässt mich die Zeit vergessen.