Vorgestellt

HK Gruber

Komponistenporträt

Der 1943 in Wien geborene HK Gruber war Wiener Sängerknabe und zählt als Komponist, Dirigent und Chansonnier längst zu den weltweit bekanntesten und meistgespielten Vertretern der zeitgenössischen Musikszene – und zu den originellsten! An der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien studierte er zunächst Komposition bei Erwin Ratz und Gottfried von Einem, Musiktheorie und Kontrabass. Er spielte Kontrabass im Ensemble «die Reihe» und im ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Seit 1997 widmet er sich ausschließlich seinen Kompositionen und dem Dirigieren und tritt als Chansonnier auf. Alban Berg und Igor Strawinski beeinflussten seine Musik, Kabarettsongs seinen einzigartigen, individuellen Stil. HK Grubers Musiksprache wirkt stets erfrischend und ironisch, kommt bisweilen sogar mit einer guten Portion schwarzen Humors daher, immer aber ohne jegliche Schulmeisterei.

Mit seinen Komponistenkollegen Kurt Schwertsik und Otto Zykan gründete er in den 1960er-Jahren zwei Ensembles, in denen er selbst sang und schauspielerisch agierte. Grubers internationale Karriere nahm 1978 ihren Anfang: mit der Uraufführung seines Erfolgsstücks «Frankenstein!!» mit Simon Rattle und dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra. Besonders bekannt wurde er durch seine Konzerte, darunter das Trompetenkonzert «Aerial», das im Konzert erklingt, zwei Konzerte für den Geiger Ernst Kovacic, das für Yo-Yo Ma geschriebene Cellokonzert, das Schlagzeugkonzert «Rough Music», das zum Repertoire von Colin Currie gehört, sowie «Busking» für Trompete, Akkordeon, Banjo und Streicher. Zu den Bühnenwerken gehört etwa die apokalyptische Oper «Gomorra», uraufgeführt an der Wiener Volksoper, «Gloria von Jaxtberg» als musikalische Version von Rudolf Herfurtners «Schweinegeschichte», sowie «Der Herr Nordwind» auf ein Libretto von H. C. Artmann, uraufgeführt 2005 in Zürich. Zum Mozartjahr 1991 schrieb er die Musik für den Fernsehfilm «Bring me the Head of Amadeus». Zu HK Grubers jüngeren Werken zählen «into the open...» für Schlagzeug und Orchester, ein Klavierkonzert für Emanuel Ax sowie die Oper «Geschichten aus dem Wiener Wald» nach Ödön von Horváth, die bei den Bregenzer Festspielen uraufgeführt wurde. Die großformatige Orchestersuite «Short Stories» kam in Boston und Leipzig erstmals zur Aufführung. In der vorigen Saison gestaltete er beim Tanglewood Festival gemeinsam mit dem Pianisten Kirill Gerstein Liederabende mit Kompositionen von Kurt Weill und Hanns Eisler sowie die Uraufführung seines neuen Klarinettenkonzerts «FinTango» mit Sharon Kam und dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien.

HK Gruber ist Träger des Großen Österreichischen Staatspreises, der höchsten künstlerischen Auszeichnung des Landes. Seine Kompositionen werden bei Boosey & Hawkes verlegt.

Mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich ist HK Gruber als Instrumentalist, Dirigent und Komponist seit Jahrzehnten eng verbunden: In den 1960er-Jahren war er Solo-Kontrabassist bei den Tonkünstlern. 1998 – und nochmals 2011 – dirigierte er ein Kurt-Weill-Programm, unter anderem mit der neunteiligen sogenannten Ballett-Oper «Die sieben Todsünden». Unter seiner Leitung führte das Orchester 2005 auch sein beliebtes Stück «Charivari», ein österreichisches Journal für Orchester, auf. Viele weitere seiner Werke stehen bereits seit den 1980er-Jahren auf dem Programm der Tonkünstler, darunter die «Revue» für Kammerorchester, das «Frankenstein!!» genannte «Pandämonium für Chansonnier und Orchester», das Konzertstück «Dancing in the Dark», die «Rough Music» sowie «Zeitstimmung» für Chansonnier und Orchester.

Auch in Grafenegg hinterließ HK Gruber, der seine im nahen Kamptal gelegene Sommerresidenz besonders liebt und des Öfteren aufs Schlossgelände herüberkommt, nachhaltige Spuren: Als Composer in Residence beim Grafenegg Festival rief er 2011 den Composer-Conductor-Workshop «Ink still wet» ins Leben. Er bietet seither jungen internationalen Komponistinnen und Komponisten alljährlich die Gelegenheit, ihre eigenen Werke mit den Tonkünstlern als Werkstatt-Orchester einzustudieren und im Rahmen eines Konzerts uraufzuführen – inklusive unschätzbar wertvoller praktischer Tipps von Orchestermitgliedern. Ein Angebot, das weltweit seinesgleichen sucht!

Ute van der Sanden

HK Grubers Trompetenkonzert als Zeitmaschine

Von der Mythologie in den Tanzsalon

Mit seinem gleichzeitig so unterhaltsamen wie bitterbösen Pandämonium «Frankenstein!!» gelang HK Gruber ein Welterfolg. Seiner unverwechselbaren musikalischen Sprache im tonal zentrierten Idiom blieb er seither treu. Das Trompetenkonzert «Aerial» wurde 1998-99 für Håkan Hardenberger geradezu maßgeschneidert und lässt über unser Hörempfinden imaginäre Bilder nordischer Landschaften, uralter Mythologie und der Swinging Sixties erstehen.

Konzerttermine

Das Trompetenkonzert «Aerial» kommt im Rahmen des ersten Abonnementprogramms der Saison 25–26 zur Aufführung:
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