Archiv: Gershwin auf Reisen. Ein Amerikaner in Paris

Grafenegg Auditorium Auditorium

Interpreten

  • Theresita Colloredo, Schauspielerin
  • Severin von Hoensbroech, Regie
  • Karen Asatrian, Klavier
  • Yukari Saito, Dirigentin

Programm

Carl Bratfisch
Steinmetz-Marsch, Ausschnitt
George Gershwin
«Fascinating rhythm» aus dem Musical «Lady be good» (Bearbeitung für Klavier)
George Gershwin
«Oh, Lady be good!» aus dem Musical «Lady be good» (Bearbeitung für Klavier)
George Gershwin
«Bidin' my time» aus dem Musical «Girl Crazy» (Bearbeitung für Klavier)
Leonello Casucci
«Schöner Gigolo, armer Gigolo» (Bearbeitung für Klavier)
Thomas Fats Waller
«Ain't Misbehavin'» (in Zusammenarbeit mit Harry Brooks) (Bearbeitung für Klavier)
Cole Porter
«Begin the Beguine» aus dem Musical «Jubilee» (Bearbeitung für Klavier)
James P. Johnson
«Charleston» für Klavier

Das Konzert hat begonnen, das Orchester spielt die ersten Töne, als plötzlich eine Dame den Saal betritt und Aufsehen erregt. Sie wird vom Dirigenten auf die Bühne gebeten und beginnt zu erzählen: von George Gershwin, dem großen Pianisten, von ihrer geheimen Liebe zu ihm im New York der 1920er- Jahre und vom Wiedersehen in Paris. Die Reise geht weiter zu bekannten Melodien aus den Broadway-Musicals der damaligen Zeit, das Publikum tanzt Charleston und erlebt die Musik in einem humorvollen Bilderreigen.

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Antonín Dvorák

Slawischer Tanz c-Moll op. 46/7

Sätze

  • Allegro assai

Dauer

3 Min.

Entstehung

1878
George Gershwin

«An American in Paris»

Dauer

16 Min.

Entstehung

1928

Trotz der ständigen Bewegung seines Lebens war Gerswhin im Hier und Jetzt daheim. So meinte er: «My people are Americans and my time is today». Er lebte und komponierte für den Augenblick. Die Inspirationen für seinen unerschöpflichen Melodienreichtum lagen im Leben, im Alltag, in jeder Situation.

So hinterließen auch die fünf Europa-Reisen einen deutlichen Abdruck in seinen Partituren. Bei zwei von jenen Aufenthalten in Europa hielt sich Gershwin auch in Paris auf; und nicht nur die Musik von Maurice Ravel bedeutete ihm sehr viel. Zwei der schönsten Gershwin-Anekdoten haben mit Paris bzw. Gershwins vergeblicher Suche nach einem prominenten Lehrer zu tun: Maurice Ravel meinte: «Sie sind ein erstklassiger Gershwin, warum wollen Sie ein zweitklassiger Ravel werden?» Igor Strawinski fragte ihn nach seinem Einkommen, und konstatierte schließlich: «Dann sollte eher ich bei Ihnen studieren.

«An American in Paris» (Uraufführung 1928 in New York) beinhaltet somit auch ein wenig Autobiografisches. Das Treiben auf den Champs-Élysées, Autohupen, ein stiller Platz vor einer alten Kirche, ein Tanzcafé – Gershwins Tondichtung verarbeitet und verdichtet eine Reihe von Bildern, die ihm, dem damals noch nicht 30-jährigen, im Gedächtnis geblieben waren. Bis heute ist das Stück nicht nur ein Melodienreigen zwischen Jazz und Klassik, sondern hat geradezu identitätsstiftende Funktion erhalten: Die USA dürfen sich in dieser Viertelstunde Musik porträtiert, gespiegelt und liebevoll aufs Korn genommen fühlen.

© NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. | Albert Hosp