Japan-Tournee 2025
Die Konzertreise mit Yutaka Sado zum Nachlesen!Eine Orchesterreise ist für alle Musikerinnen und Musiker des Tonkünstler-Orchesters etwas Besonderes. Ausnahmewochen vom Proben- und Konzertalltag in Wien und Niederösterreich, gemeinsame Zeit auch mit dem Chefdirigenten und dem Solisten, jeden Abend eine ausverkaufte Aufführung und großer Jubel: Dafür, dass auf Tourneen alles reibungslos klappt, die komplizierten Abläufe wie Zahnräder eines riesigen Uhrwerks ineinandergreifen und damit solche Erfolge möglich werden, sorgte auch bei dieser Gastspielreise mit Yutaka Sado durch Japan die Tokioter Agentur Crystal Arts. Abschließend wartete deren Präsident Kazu Tsuchihashi mit imposanten Zahlen und einem beziehungsreichen Vergleich auf: Rund 74.000 Menschen hätten die Tonkünstler-Konzerte während der drei gemeinsamen Japan-Tourneen 2016, 2018 und 2025 besucht, das seien «rund 20.000 mehr, als in St. Pölten leben».
Insgesamt haben rund 74.000 Menschen die Tonkünstler-Konzerte mit Yutaka Sado während der drei gemeinsamen Japan-Tourneen 2016, 2018 und 2025 besucht.
Insgesamt neun Konzerte gaben die Tonkünstler vom 9. bis 18. Mai 2025 in der Heimat ihres Chefdirigenten Yutaka Sado, davon drei in Tokio. Faszinierend zu erleben, wie in der exzellenten Akustik japanischer Konzertsäle Gustav Mahlers fünfte Symphonie Abend für Abend einen magischen Sog entfaltete und fantastische Klangwirkungen entstanden – vom ersten Orchestertutti im Fortissimo nach dem charakteristischen Trompetensolo am Beginn des ersten Satzes, das den Menschen um die Köpfe fegte wie eine Sturmböe, bis hin zum zartesten Liebesgesang im Adagietto. Standing Ovations, in Japan nicht sehr üblich, verabschiedeten die Tonkünstler täglich. Rund um die Konzerte bildeten sich lange Schlangen an den Verkaufsständen mit CDs aus dem Orchesterlabel sowie bei den Signierstunden von Yutaka Sado und Kyohei Sorita. Spaß durfte natürlich auch sein, etwa in jener Anspielprobe, in der Yutaka Sado die Orchestereinleitung zu Wolfgang Amadeus Mozarts A-Dur-Klavierkonzert wiederholen ließ, weil er sich sehr zur Freude seiner Musikerinnen und Musiker «etwas mehr Schlagobers» wünschte, das liebe er nämlich sehr: Es klappte!
Alle Beteiligten kamen von der Tournee mit Erinnerungen zurück, die intensiver und vielfältiger kaum sein könnten – von den freundlichen Begrüßungen unseres Orchesters und unseres Chefdirigenten per Bordansagen in den Maschinen der Lufthansa und der Austrian Airlines bis hin zum Phänomen des japanischen Perfektionismus, etwa Dutzenden von in Windeseile bereitgestellten Leihschirmen an einem Regentag. Am Ende hatte jede und jeder Mitreisende seine emotionalen Momente – die einen riss es im Adagietto von Mahlers Fünfter hin, jene bei der letzten Zugabe des Pianisten Kyohei Sorita, Robert Schumanns «Widmung» in der Bearbeitung von Franz Liszt, andere bei der Rede von Yutaka Sado, nachdem er in Tokio aus den Händen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner das Große Goldene Ehrenzeichen bekommen hatte, Niederösterreichs höchste Ehrung (Tournee-Blog | Tokio).
Immer mitten im Geschehen: In Wort und Bild haben Dramaturgin Ute van der Sanden, Oboist Johannes Strassl und Orchesterwart Emil Zitarevic ihre Eindrücke im Tournee-Blog festgehalten.
Auch die kuriose Geschichte jenes T-Shirts sei noch erzählt, mit dem Yutaka Sado zur Akustikprobe in der Suntory Hall in Tokio für allgemeine Erheiterung sorgte: Er, der seit zehn Jahren Bühnenpläne mit Orchesteraufstellungen bekommt, entdeckte jetzt, mitten im Abschiednehmen als Chefdirigent, dass die Abbildung anstelle des Taktstocks einen Golfschläger zeigt – und natürlich ließ der passionierte Golfspieler das witzige Piktogramm sofort auf ein Kleidungsstück bringen. Das Foto dazu findet sich unten in der Galerie; kleine Suchhilfe: schwarzes T-Shirt, weiß bedruckt!
An vielen weiteren Erlebnissen und Begegnungen können Sie im Tournee-Blog teilhaben, denn Ute van der Sanden, Dramaturgin des Tonkünstler-Orchesters, ist mit den Musikerinnen und Musikern durch Japan gereist und hat ihre Eindrücke festgehalten. Ebenfalls immer mitten im Konzertgeschehen waren Tonkünstler-Oboist Johannes Strassl und Orchesterwart Emil Zitarevic unterwegs – nicht nur, aber auch mit der Kamera.