Archiv: Mozart: Requiem
Wien Konzerthaus Großer Saal Konzerthaus | Großer Saal
© Michael Inmann
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Trompeten schmettern, begleitet von Pauken, nicht nur zum Jüngsten Gericht. Sie künden mit Fanfaren von Sieg und Krieg – etwa in Haydns »Nelson-Messe«, eigentlich »Missa in angustiis«, »Messe in Bedrängnis«. Diese trägt den Namen Admiral Nelsons, der 1798 in Ägypten vor Abukir das französische Heer geschlagen hatte, das auch in Wien zur Zeit Haydns gefürchtet war. Aufgeführt wurde die Komposition 1800 in Eisenstadt, der Residenzstadt der Esterházy, der Nelson im selben Jahr einen Besuch abstattete. Mit Mozarts Requiem teilt die Messe nicht nur die von Pauken und Trompeten unterstützte Theatralik, sondern auch die Tonart d-moll. Die persönliche Bedrängnis durch den eigenen Tod, die aus Mozarts Opus ultimum zu sprechen scheint, hat die Legendenbildung über die Jahrhunderte beflügelt. Fest steht, dass sie ebenso wie Haydns »Nelson-Messe« zu den Höhepunkten der Wiener Klassik zählt, die nicht nur heitere, sondern auch äußerst dramatische Töne bereithält.
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