Archiv: Neujahrskonzert

Schrems Stadthalle Stadthalle

Interpreten

  • Corina Koller, Sopran
  • Ola Rudner, Dirigent

Programm

Franz von Suppè
Ouvertüre «Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien»
Carl Maria von Weber
Ouvertüre zum Singspiel «Abu Hassan»
Edvard Grieg
«Morgenstimmung» aus der Peer-Gynt-Suite Nr. 1 op. 46
Georges Bizet
«Ouvre ton coeur»
Jeronimo Giménez
Intermezzo aus der Zarzuela «La boda de Luis Alonso»
- Pause -
Richard Heuberger
Ouvertüre zur Operette «Der Opernball»
Frederick Loewe
«I could have danced all night | Ich hätt' getanzt heut Nacht» Lied der Eliza aus dem Musical «My Fair Lady»
Josef Strauss
Feuerfest! Polka francaise op. 269
Robert Stolz
«Salome, schönste Blume des Morgenlands» Orientalischer Foxtrott
Robert Stolz
«Im Prater blüh'n wieder die Bäume» für Sopran und Orchester

Vom Dreivierteltakt-Elan des Walzers zum ausgelassenen Galopp, von der abwechslungsreichen Quadrille über den schneidigen Marsch bis zur noblen Polka mazur: Mit diesem ganz eigenen Reichtum an Formen und Gestalten beglückt und betört die Musik der Strauss-Dynastie bis heute, ganz zu schweigen von ihren unvergesslichen Melodien, die der Schwerkraft zu spotten scheinen. Dazu noch zündende Orchesterwerke, große Ouvertüren sowie gesungene Überraschungen aus Operette und Oper – fertig ist das traditionelle Silvester- und Neujahrskonzert der Tonkünstler, das dennoch stets frisch und prickelnd bleibt: der ideale Start für 2024!

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Carl Maria von Weber

«Einst träumte meiner sel'gen Base» Romanze und Arie des Ännchen aus der Oper «Der Freischütz»

Dauer

8 Min.

1821 wurde Carl Maria von Webers «Freischütz» in Berlin uraufgeführt. Das Libretto beruhte auf dem 1810 erschienenen «Gespensterbuch» von August Apel und Friedrich Laun. Vor Richard Wagner gelang Weber ein «Gesamtkunstwerk», in dem Sprache, Musik und szenische Umsetzung gleichberechtigt sind. Die Natur spielt eine besondere Rolle, vor allem der Wald, in dem sich so manch gespenstische Begebenheit zuträgt. Dies ist schon in der Ouvertüre zu hören, die das Programm der Oper bereits in sich trägt, eine Neuerung, die dann vor allem von Richard Wagner weitergeführt wurde. Aberglaube, überirdische Mächte, ein geheimnisvolles Kugelgießen in der Wolfsschlucht – das sind die Themen, aus denen Gespenstergeschichten gewoben werden. Der Jägerbursch Max will die Förstertochter Agathe heiraten, sein Kollege Kaspar verleitet Max zum Gießen der so genannten Freikugeln. Ännchen, eine Verwandte der Braut, versucht diese mit einer Gruselgeschichte, «Einst träumte meiner sel’gen Base», aufzuheitern, doch ist alles umsonst, Max erschießt bei der Trauung aus Versehen Kaspar und muss ein Jahr warten, bis er seine Braut in die Arme schließen darf.

© Marie-Therese Arnbom | Tonkünstler

Georges Bizet

Symphonie Nr. 1 C-Dur, 3. Satz (Allegro vivace)

Sätze

  • Allegro vivo

  • Adagio

  • Allegro vivace

Dauer

5 Min.

Entstehung

1855
Johann Strauss

Furioso-Polka op. 260

Dauer

3 Min.

Johann Strauß Sohn legte seine Furioso-Polka op. 260 reichliche verwirrend an. Im Sommer 1861 auf einer Reise durch Russland entstanden, wurde das Stück am 14. September desselben Jahres in Pawlowsk bei St. Petersburg uraufgeführt. Überlieferungen zufolge waren die Publikumsreaktionen geteilt: Die einen begeisterten sich für den rasanten Ablauf, die ständig wechselnden, ja unsteten Harmonien und den wirbelnden Sog der Musik, die anderen bekrittelten das Fehlen des «typischen» Strauß-Klangs. Eine Zeichnung auf dem Deckblatt der Erstausgabe zeigte zwei Kobolde, die quer durch den Tanzsaal ein langes Seil gespannt halten, um die Tanzenden zu Fall zu bringen. Insofern bekommt die beigefügte Bezeichnung «quasi Galopp» eine fast schadenfrohe Note ...

© NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. | Alexander Moore

Johann Strauss

Egyptischer Marsch op. 335

Dauer

4 Min.

In Pawlowsk (wo, nur der Gerechtigkeit halber sei es angemerkt, Johann Strauß ein Jahr später sehr wohl den Reizen einer gewissen Olga Smirnitskaya erliegen sollte) entstand 1869 der Egyptische Marsch op. 335 und kam dort bei einem Benefizkonzert zugunsten der komponierenden und dirigierenden Brüder Johann und Josef zur Uraufführung. Um einen geographisch näher liegenden Bezug zu haben, wurde das originelle Opus jedoch kurzfristig zu Ehren eines kaukasischen Volkes in «Tscherkessen-Marsch» umbenannt, bevor sich die ursprüngliche Bezeichnung allgemein durchsetzte – nicht zuletzt deshalb, da Ägypten durch die Eröffnung des Suez-Kanals im November 1869 im Zentrum des öffentlichen Interesses stand. Wie der Name nun auch lauten mag, das Werk betont das Völker verbindende Element der Musik, schließen doch die exotischen Klänge des Marsches, dessen Musiker aus weiter Ferne langsam näher zu kommen und zuletzt wieder zu verschwinden scheinen, ein ausgesprochen wienerisches Trio ein.

© NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. | Walter Weidringer

Franz Lehár

Ballsirenen, Walzer aus der Operette «Die Lustige Witwe»

Dauer

6 Min.

Unvermindert zauberhaften Reiz verströmt auch eine gar nicht mehr so junge Dame, die sogar jenseits des Hunderters nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat: Als Bernhard Herzmansky Senior, der Chef des Musikverlags Doblinger, einst seine Brieftasche zückte, einem jungen, viel versprechenden Komponisten mit einem Vorschuss aus der Patsche half und sich damit dessen nächste Oper­ette für seinen Verlag sicherte, hätte sich wohl auch er die Intensität des Triumphzuges von Franz Lehárs «Lustiger Witwe» nicht träumen lassen. Ihre Premiere am 30. Dezember 1905 im Theater an der Wien unter Lehárs eigener Leitung läutete nicht weniger als eine neue Ära des Genres ein, in der das Werk innerhalb kürzester Zeit schwindelerregende Aufführungsrekorde errang – und der Erfolg ist ihm bis heute treu geblieben. Vor Jahren schon, als sie noch ein armes Mädel vom Land war, hatten Hanna und Graf Danilo sich verliebt – doch dieser durfte sie wegen des Standesunterschiedes nicht heiraten. Während er Vergessen bei den Grisetten im Maxim suchte, warf sie sich einem reichen Bankier an den Hals, der jedoch schon in der Hochzeitsnacht das Zeitliche segnete. Nun könnten ihre Millionen das «arme Vaterland», nämlich den fiktiven Balkanstaat Pontevedro, sanieren – doch werden die «zwei Königskinder» unter diesen widrigen Umständen zueinander finden?

Ein Höhepunkt der «lustigen Witwe» ist zweifellos der rauschende Ballsirenen-Walzer, der in der Bühnenversion das Zentrum des ersten Finales der Operette bildet, aber auch in einer eigenen Fassung für den Konzertsaal überliefert ist. Die betörenden Ballsirenen, die da «den süßen Walzertönen» folgen, wie es im Text heißt, sind natürlich die hübschen Damen der Pariser Gesellschaft – und es darf wohl für den ganzen beschwingten Melodienreigen gelten, den Sie heute gehört haben, was Danilo singt: «Wenn die Geige so zaub’risch erklingt, und Musik sich den Reigen erzwingt, dann frisch auf, zögert nicht, denn die Jugend, sie spricht: ’s ist der Tanz holder Füßchen Pflicht!»

© NÖ Tonkünstler Betriebsges.m.b.H. | Walter Weidringer