Franz Schubert

Ouvertüre zum Zauberspiel mit Musik «Die Zauberharfe» D 644

Sätze

  • Andante - Allegro vivace

Dauer

9 Min.

Entstehung

1820

Franz Schuberts Schaffen für die Bühne ist nicht unbedeutend und wird von seinem überwältigenden Lied-Ouvre, seiner Kammer- und Klaviermusik und den Symphonien in den Schatten gedrängt. Wiederbelebungen seiner Opern «Fierabras» und «Alfonso und Estrella» in jüngerer Zeit brachten die außergewöhnliche dramatische Begabung Schuberts ans Licht.

Seine umfangreichste Auftragsarbeit für die Bühne, die Musik zum Zauberspiel «Die Zauberharfe», enthält eine Fülle an spannenden Melodramen, in denen Schubert die weit über herkömmliche Rezitative hinausgehenden Gesangspartien symphonisch begleitet. Für die zauberhafte Welt, die in das «historische» Ritterleben hineinwirkt, fand Schubert phantasievolle Klangbilder, in denen mitunter tatsächlich zwei Harfen mitschwingen. Er komponierte für die Theateraufführung eine Ouverture, mehrere Chöre, Romanzen und Melodrame.

Das Zauberspiel mit Musik auf einen Text von Georg von Hofmann tauchte im Jahr 1820 in die damals weithin beliebte und als «romantisch» empfundene, mittelalterliche Welt der Ritter und Troubadoure ein. Das – von der Kritik nach der Uraufführung am 19. August 1820 im Theater an der Wien negativ beurteilte – Libretto ist verloren gegangen. Der dramaturgische Verlauf ließe sich anhand der Musikstücke nachvollziehen. Die Ouverture ähnelt in den Rahmenteilen der Ouverture im italienischen Stil D-Dur, die Schubert damals im allgemeinen Rossini-Taumel komponierte. Aber der Gesamtentwurf des «Zauberharfe»-Vorspiels ist symphonischer, großräumiger und enthält motivische Vorwegnahmen aus den Bühnennummern.

Das Vorspiel ist auch als «Rosamunde»-Ouverture bekannt. Denn als Schubert die Musik zu Helmina von Chézys Schauspiel «Rosamunde, Fürstin von Zypern» schrieb, komponierte er keine eigene Ouverture. Jahrzehnte nach Schuberts Tod wurde die «Zauberharfe»-Ouverture als «Ouverture zu Rosamunde» gedruckt.

© Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H.| Rainer Lepuschitz

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