George Gershwin

Rhapsodie für Klavier und Orchester Nr. 2

Dauer

12 Min.

Bei der Uraufführung seiner Rhapsodie Nr. 2 im Jänner 1932, dirigiert von Serge Kussewitzky, trat George Gershwin auch als Solist auf und vermerkte: «In vieler Hinsicht, etwa in der Orchestrierung und in der Form, ist dies das Beste, das ich je geschrieben habe.» Zwei Jahre zuvor waren die Brüder George und Ira dem Ruf nach Hollywood gefolgt. In der Filmmusik zu «Delicious» sollte es eine längere instrumentale Passage für eine Szene geben, in der ein Einwanderer nach New York flieht und vom Gewühl der Stadt aufgenommen wird. Diese etwa achtminütige Passage wurde im Endeffekt gestrichen, bot aber die Keimzelle für die zweite Rhapsodie für Klavier und Orchester. Ursprünglich hätte sie «Manhattan Rhapsody»  oder «Rhapsody in rivets» heißen sollen; «Nieten-Rhapsodie», nach dem hämmernden Eingangsmotiv, das Maurer bei der Arbeit an einem Wolkenkratzer nachahmt. Knapp acht Jahre nach Gershwins Durchbruch mit der Rhapsody in Blue ist hier nun jede Note tatsächlich von ihm und zeigt die kluge und virtuose Beherrschung des üppigen Orchesterapparates.

Aus praktischen Gründen wurde freilich auch dieses Stück zuerst in einer Version für zwei Klaviere veröffentlicht. Fast zwei Jahrzehnte nach Gershwins frühem Tod erschien in den 1950er Jahren zum ersten Mal eine Orchesterfassung im Druck. Sie enthielt einige Veränderungen, Striche und vor allem grobe Vereinfachungen. Das originale Manuskript war lange Zeit unzugänglich. Auch im Fall von Gershwin wurde die Suche nach authentischem Klang und historischer Aufführungspraxis zu einem interessanten Thema.

© NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. | Albert Hosp

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